„Töte eine Person – und es ist Mord. Töte Hunderttausende – und es ist Außenpolitik“, stand plakativ auf einem der Protestschilder bei der größten Anti-Nato-Demonstration in der Geschichte der USA am 20. Mai während des NATO-Gipfels in Chicago. 15.000 Demonstranten zogen vor die mit riesigem Polizei- und Militäraufgebot abgeschirmten Konferenzteilnehmer. An der Spitze marschierte ein gutes Dutzend in Uniform gekleideter US-Veteranen. Höhepunkt der Demonstration war, als die Veteranen ihre Wut über die US-Aggressionspolitik und der NATO zum Ausdruck brachten und anschließend Ihre Auszeichnungen demonstrativ über die Absperrung in Richtung der Konferenz warfen.

Diese Demo unter dem Motto „Sag Nein zur NATO-Agenda von Krieg und Armut!“ war mehr als ein Happening frustrierter Bürger. Es hatte historischen Charakter. Im patriotischen Amerika gilt es als eine schwere Beleidigung der Streitkräfte, wenn Veteranen ihre militärischen Auszeichnungen demonstrativ ablehnen. Hier zeigte sich mutig die Spitze eines anderen Amerika, das den freiheitsliebenden Gründergeist aufleben lässt. 

Einige Aussagen der US-Kriegsveteranen beim Wegwerfen Ihrer Auszeichnungen:

„Das Militär verteilt diese billige Medaillen an Soldaten, Militärangehörige und versucht damit die Leere auszufüllen, an deren Stelle vorher ihr Gewissen war, bevor sie es durch Indoktrination zerstörten. . . .“

„Uns wurde gesagt, dass diese Medaillen Demokratie, Gerechtigkeit, Hoffnung und Wandel für die Welt repräsentieren. Diese Orden repräsentieren das Versagen im Namen der Staats- und Regierungsschefs der NATO, den Willen des eigenen Volkes zu vertreten. . . Ich will nicht mehr Teil davon sein. Diese Auszeichnungen bedeuten mir nichts mehr, und sie können sie wieder zurück haben.“

„Ich war nuklear biologisch-chemische Spezialistin in einem Krieg [Irak], in dem es keinerlei Massenvernichtungswaffen gab. Deswegen bin ich desertiert. Ich bin nur eine von 40.000, die die US-Streitkräfte verlassen haben, weil dies eine Lüge ist.“

„Ich bin heute hier stellvertretend für 6 gute Amerikaner, die wirklich gerne hier sein wollten, aber sie können nicht hier sein. Denn sie wären an der US-Grenze sofort verhaftet worden. Und die Verbrechen für die sie verhaftet würden, besteht in ihrer Verweigerung, sich weiterhin an den Verbrechen gegen den Irak und gegen Afghanistan zu beteiligen . . .“

Hier das ganze sehenswerte Video über diese historische Anti-Nato-Demo mit deutschen Untertiteln, welches mittlerweile bereits über 15.000 Aufrufe (30.5.) hat.

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=TIFa_hKWL9I]

Die Anklagen dieser mutigen Veteranen führen uns eine Realität vor Augen, welche wir nur allzu leicht als „Politik mit anderen Mitteln“ abtun und schnell wieder verdrängen. Ob es uns bewusst ist oder nicht: Wir sind Beteiligte. Die NATO legitimiert ihren Staatsterrorismus mit dem Auftrag der Politik – auch der deutschen Politik.

Genauso wie wir unsere Väter und Großväter gefragt haben, was sie denn zur Zeit Hitlers getan haben, werden auch unsere Kinder uns fragen, was wir denn in dieser Zeit getan haben? Können wir uns im Internet-Zeitalter damit rechtfertigen, dass wir den – nun immer offensichtlicheren – Lügen und Halbwahrheiten unserer Politiker und den gleichgeschalteten Medien geglaubt haben?

Mehr als deutlich wurde uns am Beispiel Libyens vorgeführt, wie ein von der NATO angeführter Staatsterrorismus funktioniert. Das ehemals blühendste Land Afrikas mit einem vorbildlichen Sozialsystem wurde von der NATO in ein Entwicklungsland zurückgebombt, weil Gaddafi sich nicht mehr länger dem Diktat des US-Imperialismus beugen wollte. Mittlerweile liegen die Beweise für die Morde der vom Westen gesteuerten „Aufständischen“ vor. Wer Detailinfos sucht, findet sie hier reichlich: http://hinter-der-fichte.blogspot.de/p/libyenkrieg-fakten.html

Dagegen zeichnete unsere Staatspropaganda ein ganz anderes Bild: Gaddafi war ein Monster, die Benghazi „Rebellen“ waren heroische Freiheitskämpfer und Libyen war dringend der wohlwollenden Bomben der NATO bedürftig.

Das ist die heutige Realität des neuen „befreiten“ Libyen: Bürgerkrieg, gesellschaftlicher Zusammenbruch, Versorgungsnot, Angst in der Bevölkerung und Ausbeutung der Ressourcen durch NATO-Länder. Und die neuen, vom Volk nicht legitimierten Machthaber schaffen sich per Gesetz Freibriefe für ihre mörderischen Aktivitäten. So wurde nun das Gesetz 38 erlassen, in dem die Immunität vor Strafverfolgung für alle gewährt wird, welche „der Förderung oder den Schutz der Revolution“ dienen.

Die Verantwortlichen z.B. für die ethnische Säuberung von Tawergha, für die Massaker in Sirte und anderswo werden also nichts zu befürchten haben. Dieses Gesetzt gilt natürlich auch für die weiterhin stattfindenden Greueltaten (z.B. Misshandlung von Gefangenen und aufständischen Libyern), solange es „dem Schutz der Revolution“ dient, also der Aufrechterhaltung der von der NATO errichteten Militärdiktatur.

Mittlerweile marschiert die NATO Mördertruppe unter dem Vorwand der Freiheit weiter. Nach dem Strickmuster von Libyen wird derzeit Syrien sturmreif geschossen. Nachweislich die gleichen Schergen, die Libyen destabilisierten und von den Geheimdiensten der USA, Großbritannien und Israel angeführt und finanziert werden, sind nun dabei, Terroranschläge und Massaker in Syrien zu inszenieren.

Es ist eindeutige Logik, dass auch das jüngste Massaker in der Ortschaft Al-Hula mit über 100 Toten nicht im Interesse des Assad-Regimes sein konnte. Es käme einem Selbstmord gleich. Das Blutbad dient in erster Linie als Freibrief für den Einmarsch der NATO-Terroristen.

Aktuelle Pressemeldung 30.5.12: Rupert Colville, Sprecher des UN-Kommissariats für Menschenrechte, trat in Genf vor die Presse: Die meisten Opfer des Massakers seien „aus nächster Nähe“ ermordet worden, sagte Colville über das Geschehen in Hula. Es habe „Massenexekutionen an zwei verschiedenen Orten“ gegeben. Alles deute darauf hin, dass „ganze Familien in ihren Häusern erschossen wurden“. Weniger als zwanzig Personen seien durch Artilleriebeschuss (der Armee, Anm. der Autorin) getötet worden. Weder Colville, noch der militärische Leiter der UN-Beobachtermission in Syrien, General Robert Mood, beschuldigten bisher die syrische Führung, die Morde begangen oder gar in Auftrag gegeben zu haben.

Nach dem Libyen-Strickmuster vereinbarten jetzt Frankreich und Großbritannien die Einberufung einer „Konferenz der Freunde des syrischen Volkes“. Ziel ist die politische Legitimation des Waffengangs der NATO mit Zerstörung und Blutvergießen. Aktuelle Meldung 30.5.: Schon prescht Frankreichs neuer Präsident Hollande vor und fordert ein militärisches Eingreifen „der Weltgemeinschaft“ in Syrien . . .

Es ist höchste Zeit, dass wir uns mörderischen Staatsterrorismus nicht mehr länger als Friedenspolitik verkaufen lassen. Es ist höchste Zeit, der korrupten Elite und deren Verbündete in Politik und Medien die rote Karte zu zeigen. „Wir haben verstanden“, heißt es bei Anonymous. Wir haben verstanden, dass jene die vorgeben, unsere „Volksvertreter“ zu sein, in erster Linie Diener mächtiger Interessen sind, die nur wenig mit den Interessen des Volkes gemein haben. Zeit der Ent-Täuschung.

Der Wind hat sich bereits gedreht. Er weht jenen gewaltig ins Gesicht, die glauben, immer Oberwasser zu haben, egal wie korrupt und lebensverachtend sie agieren.

Es ist Wendezeit. Wir leben am Vorabend einer Revolution. Jeder entscheidet für sich, was er ist: folgsamer Kriegsdiener oder aufgewachter Friedensbürger.

1 KOMMENTAR

  1. Leider sind die Deutschen so gutgläubig, können nicht verstehen, dass sie von der Presse seit jahrzehnten belogen, manipuliert und desinformiert werden. Wie lange hat es gebaucht bis gebildete Menschen verstanden haben, dass 9/11 eine Eigenproduktion war.
    Als junger Mensch lass ich vor knapp 60 Jahren ein Buch in Brasilien über die Freimaurerei, die seit zwei Jahrhunderten das Ziel hat die Presse zu kontrolieren, seit dem lese ich keine Zeitungen od. Z.Schriften od. verfolge mit viel Skepsis die übrigen Nachrichten. Wer sucht der findet od. wird entsprechend manipuliert.